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Judotrainer Stefan Drews

Sichtungsturnier in Duisburg

Sichtungsturnier in Duisburg

Starker Auftritt unserer u16 beim hochkarätig besetzten Turnier in Duisburg!

Am Wochenende fuhr eine Auswahl der Judoabteilung des RSV Eintracht zum Bundesichtungssichtungsturnier in Duisburg, einem der stärksten Turniere in der u16 in Deutschland. Der Deutsche Judo Bund nutzt dieses jährlich stattfindende Turnier zur Talentsichtung. Die Judo-Elite aus ganz Deutschland war angereist, darunter sämtliche amtierende Landesmeister sowie Gewinner von hochrangigen Turnieren. Dement­sprechend hoch das Niveau; Listen mit über 45 Startern! Insgesamt 340 Judokas aus 16 Landes­verbänden, dazu Kämpfer aus Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg hatten sich für das Turnier am 6. April 2019 in der Walter-Schädlich-Halle in Duisburg gemeldet.

Am Vormittag ging es los mit den leichteren Gewichtsklassen. Während die drei schweren Jungs noch in den Betten liegen, macht sich der Trainer mit Anton bereits früh auf den Weg. In seinem ersten großen Turnier nach der Deutschen Meisterschaft vor vier Wochen startet er nun das erste Mal in einer höheren Gewichtsklasse. Nach dem Wiegen gespanntes Warten auf die Auslosung. Und die hat es in sich: Mit sage und schreibe 48 Teilnehmern erwischt Anton die mit Abstand größte Gruppe! Los geht es auf sechs Matten. Anton erster Kampf ist unspektakulär und bereits nach 8 Sekunden wirft er seinen Gegner, einen Athleten des hessischen Landeskaders, auf Ippon. Danach trifft er auf einen Kämpfer aus Baden-Württemberg. Mit einem schnellen Ippon scheint auch dieser Kampf schnell beendet. Da der Kampfrichter aber nur Wazaari gesehen haben will, geht der Kampf weiter. Anton ist in der Folge etwas unkonzentriert und ermöglicht seinem Gegner eine völlig unnötige Wertung. Nun wieder hellwach, beendet er den Kampf mit der nächsten Aktion und sichert sich den zweiten Sieg. Im dritten Kampf geht es gegen einen Engländer. Eine schöne Erfahrung und zugleich der dritte Ippon in Folge. Danach kommt es zu einer Neuauflage des Halbfinales bei der Deutschen Meisterschaft u18 vor vier Wochen. Anton kann sich auch diesmal durchsetzen und erzielt seinen vierten Ippon im vierten Kampf. Im anschließenden Halbfinale steht ihm der mehrfache Württem­bergische Meister gegenüber. Mit einem Wazaari im Rückstand liegend setzt Anton einen wunderschönen Uchi-Mata an und wirft seinen Kontrahenten auf Ippon. Der Kampfrichter beendet den Kampf, die Kämpfer geben sich die Hände und sind schon fast von der Matte…. Und nun wird es kurios: Nach lautstarkem Protest des gegnerischen Trainers bittet der Kampfrichter beide Kämpfer wieder auf die Matte. Es folgt eine lange Beratung und dann die überraschende Entscheidung: Ippon für den Gegner. Damit statt Finale nur Kampf um Bronze. Im letzten Kampf wartete dann kein Geringerer als der Vorjahres­medaillengewinner von Duisburg und amtierende westdeutsche Meister. Mit einer kleinen Wertung gelingt Anton eine schnelle Führung. Kurz darauf macht er mit der zweiten Wertung alles klar und sichert sich verdient Bronze. Nach dem Deutschem Meistertitel in Leipzig damit das zweite Edelmetall bei einem hochkarätig besetztem Turnier innerhalb von nur vier Wochen. Super Erfolg!

Am Nachmittag sind dann Oskar, Max und Paul an der Reihe. In Oskars Gewichtsklasse kämpfen 31 Teilnehmer um die begehrten Medaillen. Mit einer Verletzung am Unterarm geht er etwas gehandicapt in das Turnier, gewinnt seinen ersten Kampf aber souverän in nur 15 Sekunden. Im zweiten Kampf geht es gegen einen Kaderathleten, den amtierenden Hamburger Vizemeister in der u18. Ein Kampf auf Augenhöhe; beide schenken sich nichts, was man beiden im Kampfverlauf auch äußerlich ansieht. Oskar gelingt es in Führung zu gehen, kann aber erst einmal nicht weiter machen, weil seine Verletzung am Unterarm behandelt werden muss. Dann geht es nur kurz weiter, denn nun verletzt er sich auch noch am Finger; der Kampfrichter schickt ihn ein weiteres Mal zum Sanitäter. Die Zahl der Pflaster und Tapes wird nun immer größer; es droht eine Niederlage aufgrund der wiederholten Behandlung von Verletzungen. Wenige Sekunden vor Schluss gelingt seinem Gegner dann auch noch der Ausgleich und so geht es in den Golden Score. In einem kräftezehrenden Kampf entscheidet dann ein Shido und Oskar muss in die Trostrunde. Nach einer sehr, sehr langen Wartezeit, zwischenzeitlich ist die Matte belegt durch die Finalkämpfe anderer Gewichtsklassen, geht es weiter mit den Kämpfen in seiner Gewichtsklasse. Er trifft nun auf einen Kämpfer aus Thüringen. Vollkonzentriert geht Oskar in diesen Kampf und beendet diesen nach nur 37 Sekunden mit einem sehenswerten Ippon. Da mittlerweile alle anderen Gewichtsklassen fertig waren, ging es in der verbleibenden Schlag auf Schlag. Im nächsten Kampf wartete ein starker Kämpfer aus Nordrhein-Westfalen. Dieser hatte ebenfalls zuvor mit zwei sehr schnellen Siegen auf sich aufmerksam gemacht. Und so wurde es dann auch der erwartet schwere Kampf. Ein Wazaari reicht Oskar letztlich, um den Kampf für sich zu entscheiden. Kaum von der Matte ging es schon weiter mit dem nächsten Kampf. Gegen den Kämpfer aus Berlin gelingt schnell ein schöner Wurf: Ippon! Die nachfolgende Möglichkeit zu einer Festhalte wird nicht genutzt, weil in Gedanken der Kampf wohl schon als beendet betrachtet wird. Leider, denn der Kampfrichter sah die Situation offenbar anders und gab für den Wurf nur Wazaari. So ging der Kampf weiter, in dem der Gegner dann eine Bodensituation clever für sich nutzte und als Sieger in die nächste Runde in Richtung Medaillen zog. Für Oskar war der Wettkampf damit leider früher beendet als geplant. Die Kämpfe haben aber gezeigt, dass die Leistungsspitze in dieser Gewichtsklasse sehr breit ist und von den Top 10 jeder jeden schlagen kann. Eine noch bessere Platzierung wäre mit Sicherheit möglich gewesen. Insofern gilt es, den Tag abzuhaken und sich intensiv auf den nächsten Wettkampfhöhepunkt vorzubereiten – und dann hoffentlich mit etwas mehr Glück.

Die Liste von Max umfasste 25 Starter. Mit einer günstigen Auslosung im Rücken geht er konzentriert in seinen Auftaktkampf und kann diesen souverän vor Ablauf der offiziellen Kampfzeit gewinnen. Nach einem weiteren, vorzeitigen Sieg steht er bereits im Viertelfinale. Mit dem dritten Sieg in Folge zieht er souverän ins Halbfinale ein. Dort findet er leider keine Mittel gegen den späteren Sieger aus Nordrhein-Westfalen. Im kleinen Finale steht ihm dann ein Kämpfer aus Baden-Württemberg gegenüber. Max gestaltet den Kampf souverän und sichert sich nach nur 47 Sekunden die Bronzemedaille. Super Leistung!

Mit lediglich 15 Teilnehmern erwischt Paul die kleinste, aber keinesfalls leichteste Gruppe. In seinem Auftaktkampf hat er es gleich mit einem starken Athleten aus den Niederlanden zu tun, verliert diesen Kampf und muss in die Trostrunde. Mit dem nächsten Gegner, einem Kämpfer aus Nordrhein-Westfalen, kommt Paul besser zurecht und siegt vorzeitig nach nur 17 Sekunden. Im dritten Kampf trifft er auf einen weiteren Judoka aus NRW und gewinnt auch diesen. Im vierten Kampf macht er den Einzug ins kleine Finale perfekt. Im Kampf um Bronze steht ihm dann ein altbekannter Gegner aus seinem eigenen Bundesland gegenüber. Diesen Kampf verliert er leider, kann aber stolz auf den fünften Platz sein.

Es kann festgehalten werden: Die Judoka vom RSV Eintracht haben sich auf dem wahrscheinlich anspruchsvollsten Turnier in der u16, neben dem Messe-Cup in Erfurt, hervorragend präsentiert. Mit nur 4 Startern haben sie 2 Medaillen geholt: eine tolle Bilanz! Mit ihren Erfolgen haben die Judoka vom RSV Eintracht wesentlich zum guten Abschneiden des Brandenburger Judoverbandes beigetragen, der mit insgesamt 24 Judoka angereist war. So sicherte sich der Judoverband des Landes Brandenburg mit insgesamt 6 Bronzemedaillen (davon 2 x RSV Eintracht, 2 x Sportschule Frankfurt/Oder und 2 x Sportschule Potsdam) den dritten Platz in der Gesamtwertung nach dem gastgebenden Landesverband Nordrhein-Westfalen und dem Landesverband Hessen.

Alles in allem ein super organisiertes Turnier, dass unglaublich viel Spaß gemacht hat. Der Wettkampf machte letztlich aber auch deutlich, dass bloßes Können allein nicht ausreicht. Bei vielen, gleichstarken Kämpfern braucht es im Judo immer auch etwas Losglück. Und wenn dann noch auf den Einsatz eines Care-Systems verzichtet wird, wie in Duisburg, ist das Risiko von Fehlentscheidungen groß. Wie der Wettkampf gezeigt hatte, waren diesmal auch unsere Jungs davon betroffen. Aber so ist es eben im Sport, beim nächsten Wettkampf sieht es dann schon wieder ganz anders aus. Alles in allem haben die Jungs gezeigt, dass die Judoka des RSV Eintracht zur deutschen Spitze in ihrer Altersklasse gehören und mit ihnen auch in Zukunft zu rechnen sein wird. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!!!

Unser Sportschüler Niclas Hofmann belegt in der 40-kg Klasse von 24 Teilnehmern den 7. Platz. Für Josef ist nach einem Sieg und einer Niederlage das Turnier beendet.

Last but not least. Ein riesiges Dankeschön an Andreas, unserem „Transportchef“, ohne dessen Bereitschaft, die Fahrt logistisch vorzubereiten und durchzuführen, eine Teilnahme an solchen, weit außerhalb Brandenburgs stattfindenden Turnieren gar nicht möglich wäre.